Mittwoch, 25. April 2018

Von Rotbauchunken und Kranichnestern

Ein jeder Hundefreund kennt wohl irgendwelche Wanderstrecken, die man gerne regelmäßig geht, weil sie landschaftlich einfach so schön sind und man sich weitgehend ungestört an der Natur erfreuen kann. So spazieren wir des Öfteren durch einen endlos scheinenden Wald, in dem sich ein kaum einsehbarer, idyllisch gelegener, kleiner Teich befindet, der im Sommer regelmäßig trocken fällt.

Die bildhübsche "Frau Kranich" umkreist ihr Nest auf der Suche nach weiterem Nistmaterial


Soweit, so gut. Vor ein paar Tagen erschraken wir nicht wenig, als von dem Teich herüber unaufhörlich dumpfe, nicht definierbare Laute zu hören waren, die uns vermuten ließen, dass es sich hierbei um die Rufe eines großen Vogels handeln würde. Aber weit gefehlt, denn wie sich bei unseren späteren Recherchen herausstellte, handelt es sich um streng geschützte Rotbauchunken (Bombina bombina), deren Rufe ihr zum einen hier nachhören und eine genaue Beschreibung hier nachlesen könnt.

Sehen konnten wir die gut im Schilf getarnten, stimmgewaltigen 4 - 5 cm kleinen Unken nicht, dafür aber entdeckten wir mitten im Teich ein riesiges Nest, in dem 1 großes Ei lag. Gestern, eine Woche später bestätigte sich unsere Vermutung, dass hier ein Kranichpaar nistet und mittlerweile auch schon ein zweites Ei im Nest liegt. Da wir die Kraniche nicht bei ihren Brutvorbereitungen stören wollten, habe ich aus weiter Entfernung und durchs Gebüsch hindurch versucht, die Szenerie zu fotografieren und freue mich, das Ergebnis zeigen zu können. Leider wird das Nest auf diesem Bild teilweise durch einen Baum verdeckt, aber es war interessant zu beobachten, wie das Kranichweibchen oder vielleicht war es auch das Männchen, denn beide Partner teilen sich das Brutgeschäft, im Kreis um das Nest schritt, dabei Riedgras, Röhricht und dergleichen Material mit dem Schnabel abriss und immer in Richtung Nest warf, um es weiter aufzupolstern.


Was für ein wunderbarer Neststandort mit einem üppigen Angebot an Nistmaterial

verwunschen und unscheinbar schwimmt das Kranichnest inmitten dieses naturbelassenen Teiches ...

und die ersten beiden Eier sind deutlich zu erkennen.

Jetzt heißt es geduldig abwarten, ob es in ca. 4 Wochen wirklich Nachwuchs gibt und wir das Glück haben, einen kurzen Blick auf die Kranichküken erhaschen zu können.

Es bleibt spannend ...

4 Kommentare:

  1. Wie wunderbar diese Entdeckung .. und ich bin schon jetzt mit euch gespannt, ob ihr Ende Mai dann wirklich auch Küken zu sehen bekommt.
    Von diesen Unken habe ich noch nie gehört - und ihre Geräusche hätten mich wohl auch dazu gebracht mal nachzuschauen.
    Bei uns ist es im Moment aber auch sehr laut - unser Teich wird von shr vielen Fröschen bewohnt und überall sieht man Laich!

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow

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    1. Oh ja, von Fröschen wimmelt es hier nur so und wir genießen die nächtlichen Konzerte.

      Liebe Grüße
      Monika mit Kiddy&Hazel

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  2. Ein Traum! Bei uns hier kennt man diese schönen Vögel leider nicht. Glückwunsch! Peter

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    1. Kraniche sind wirklich faszinierende Vögel und ich kann inzwischen verstehen, warum sie hier im Norden so viele Liebhaber haben.

      Liebe Grüße
      Monika mit Kiddy&Hazel

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